Wer vor 250 Jahren als erster auf die Idee gekommen ist, Rollen unter seine Schuhe zu montieren, das verraten wir dir in diesem Zeitkreisel.
Inline-Skater – vier Rollen in einer Linie unter einem stabilen Schuh – kennen wohl alle Kinder! Die ersten „Schritte“ fühlen sich meist noch ganz schön wackelig an, doch bald gleiten die Läufer ganz mühelos über den Asphalt.
Es fühlt sich ein bisschen an wie Schlittschuhlaufen, nur ohne Eis und auf dem Bürgersteig! Die Schlittschuhe sind so etwas wie die großen Brüder und Schwestern der Rollschuhe.
Der Erfinder der Rollschuhe
Jean-Joseph Merlin auf einem Gemälde
Seit Tausenden von Jahren haben die Menschen in Holland und Frankreich, in Russland, Schweden, Finnland oder Norwegen auf Kufen zugefrorene Seen und Flüsse überquert. Lange Zeit wurden diese Kufen aus Tierknochen hergestellt.
Seit die Menschen Eisen herstellen und bearbeiten konnten, waren sie jedoch auch aus Metall. Mitte des 18. Jahrhunderts dachte sich der Erfinder Jean-Joseph Merlin aus dem belgischen Huy, dass es doch wunderbar wäre, man könnte diesem Wintervergnügen auch im Sommer nachgehen!
Eine rollende Überraschung
So rollte man zu Beginn des 20. Jahrhunderts: elegant und mit Hut!
Eigentlich konstruierte Merlin mechanische Uhren, Spielzeuge und Musikinstrumente und sorgte damit an den Fürstenhöfen in Frankreich und England für Unterhaltung.
Doch dann kam er 1760 auf die Idee mit den Rollschuhen und montierte je zwei kleine Holzräder unter seine Schuhe.
Üben ist alles!
Auf Inlinern läuft es sich heutzutage viel besser als auf Merlins Holzrädern.
Er war nicht der Erste, der sich daran probierte, aber seine rollende Entwicklung funktionierte! Und Jean-Joseph Merlin hatte einen spektakulären Plan: Auf dem Maskenball des englischen Königshauses in London, wo er sich gerade aufhielt, wollte er seine neue Erfindung vorführen! Der große Tag kam und Jean-Joseph Merlin schwebte Geige spielend auf Rollen in den glänzenden Ballsaal.
Doch vielleicht hätte er besser noch ein wenig geübt! Außerdem musste der Erfinder feststellen, dass er etwas Wichtiges vergessen hatte: die Bremsen! In vollem Lauf fuhr er in einen der riesigen Spiegel an der Wand des Ballsaales hinein!
Daraufhin musste Jean-Joseph Merlin schwer verletzt einige Wochen das Bett hüten.
Hauptsache geschützt!
So läuft man gut geschützt auf Rollen!
Damit solche Stürze heute glimpflicher ablaufen, tragen die Rollschuhläufer heute Schutzkleidung: Knieschoner, Ellebogenschoner, Handschoner und einen Helm.
Sie verhüten das Schlimmste, egal, ob man auf vier paarweise oder hintereinander angeordneten Rollen unterwegs ist.
Sport auf Rollen
Und erst recht tragen sie die Sportler, die sich dem Rollsport verschrieben haben.
Rollhockey spielt man wie Eishockey, nur auf Rollschuhen. Trägt man dabei Inline-Skater, nennt sich das Ganze „Inlinehockey„. Daneben gibt es auch noch den Rollkunstlauf. Diese Sportart funktioniert ähnlich wie der deutlich kühlere Eiskunstlauf.