Die Auszeichnung und Preisverleihung des „Spiel des Jahres“ gibt es seit 1979. Im Zeitkreisel bei Lilipuz hat man sich gerne an dieses Ereignis erinnert.
Wer ein gutes Spiel sucht, der hat es nicht leicht: rund 400 neue Gesellschaftsspiele kommen jedes Jahr in die Geschäfte. Was genau in dem Spielkarton steckt, merkt man dann erst, wenn man das Spiel gekauft hat. Da ist es gut, wenn es jemanden gibt, der einem ein bestimmtes Spiel empfehlen kann. Dies tut zum Beispiel der Verein „Spiel des Jahres“. Auch manche Spieletester geben mittlerweile ihre Bewertungen ab und stellen sie auf entsprechenden Webseiten zum Nachlesen zur Verfügung.
Einmal im Jahr wählen die Mitglieder des Spiel des Jahres e.V. (siehe auch hier) ein neues Spiel, das sie rundum gelungen finden, zum sogenannten „Spiel des Jahres“. Im Jahr 1979 fand die erste Preisverleihung statt.
Wie alles begann… – Die 1. Preisverleihung des Spiels des Jahres
Nürnberg 1978 – Mehrere Erwachsene sitzen in der Runde und spielen die neuesten Spieletitel. Aber nicht nur zum Spaß. Sie wollen nämlich das herausragende Spiel des Jahres finden, um es bei einer Preisverleihung zu küren. Sie suchen das Spiel, das am schönsten gestaltet ist und am meisten Spaß macht.
Seitdem heißt es für die Jurymitglieder des Vereins also jedes Jahr aufs Neue: Spielen, spielen, spielen…
Vor etlichen Jahren türmten sich also auf dem Tisch Spielkartons mit so seltsam klingenden Namen wie „Twixt“, „Senso“ oder „Shogun“. Die Leute, die sich um den Tisch versammelt haben, sind Spielekritiker – Journalisten, die in Zeitungen, Radio und Fernsehen neue Spiele vorstellen. Sie machen sich Gedanken darüber, was man tun kann, damit mehr Menschen in Deutschland spielen. Dann kommt ihnen die Idee, einmal im Jahr einen Spielepreis zu verleihen. Also gründen die sieben Spielekritiker kurzerhand den Verein „Spiel des Jahres“, der bei einer Preisverleihung das allerbeste Spiel des Jahrgangs auszeichnen wollen.
Der erste Gewinner bei der Preisverleihung
Das allererste Spiel des Jahres
Im Herbst 1979 ist es dann soweit: Bei einem Spieleabend für Familien in der Stadt Essen vergibt der Verein zum ersten Mal den Preis „Spiel des Jahres“.
Der Preisträger: „Hase & Igel“. Ein witziges Wettrennen, bei dem der Schnellste nicht unbedingt Erster wird.
Mit Karottenkarten ziehen die Spieler ihre Figuren vorwärts. Doch der Vorrat reicht nicht, um damit bis ins Ziel zu kommen. Immer wieder muss man sich geschickt zurückfallen lassen, um neue Energie zu tanken.
Im Jahr 2009, also 30 Jahre später, sitzen sieben Männer und vier Frauen in der Jury für das Spiel des Jahres. Sie spielen ehrenamtlich, das heißt, sie bekommen kein Geld für das Testen der Spiele. Aber immerhin: Die rund 400 neuen Brett- und Kartenspiele im Jahr bekommen sie von den Verlagen kostenlos.
Wie wird bewertet?
Ein gutes Spiel muss natürlich in erster linie Spaß machen. Die Spielidee sollte neu sein, das Spielmaterial stabil und gut verarbeitet. Und vor allem muss die Spielregel leicht verständlich sein. Dies sind die Hauptkriterien, die von der Jury geprüft werden.
Mehrmals testen die Jurymitglieder die Spiele daraufhin zusammen mit Kindern und Erwachsenen – in Spieltreffs, Schulen und in Kindergärten.
Dann wird es ernst: Im Mai treffen sich die Jurymitglieder, um fünf der Spiele als Kandidaten für den Preis zu wählen. Außerdem erstellen sie eine so genannte Empfehlungsliste mit 15 Spielen, die ihrer Meinung nach richtig klasse sind. Jedes Jahr im Sommer lüftet die Jury auf einer Pressekonferenz in Berlin das Geheimnis, wer den begehrten Spielepreis gewonnen hat. Inzwischen wurde die Preisverleihung um zwei weitere Preise erweitert, um verschiedenen Altersgruppen und Spielergruppen gerecht werden zu können.
Preisverleihung „Kinderspiel des Jahres“
Seit 2001 wählt die Jury auch das „Kinderspiel des Jahres“ – ein besonders tolles Spiel für Kinder zwischen vier und acht Jahren. Das Kinderspiel des Jahres 2009 hieß übrigens Das magische Labyrinth und es ist noch heute ein beliebtes Spiel, das häufig über den Ladentisch der Spielwarengeschäfte wandert. Heute richten sich viele Eltern nach den Empfehlungen des Spieletester-Vereins. Es werden jedes Jahr die neuesten Kinderspiele auf einer Empfehlungsliste zusammengetragen. Hieran kann man sich durchaus orientieren, denn schließlich wurden die Spiele alle ausgiebig von der Fachjury getestet und von mehreren Kritikern bewertet. Ein Kinderspiel, das auf dieser Liste landet, ist auf jeden Fall nicht schlecht.